HO Reko 41

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41 1033-4

Keine Lokbaureihe hat mich so geprägt wie die BR 41 Reko der DR. Genau mit dem Beginn meiner Eisenbahnbegeisterung und Fotografie begann der Niedergang dieser wunderschönen Baureihe. Das nur 28 km entfernte Bw Oebisfelde war Hochburg und Auslauf Bw für die letzten Maschinen der DR. Dazu kam die Magie der verbotenen Stadt Oebisfelde - bedingt durch die Lage direkt an der innerdeutschen Grenze war ein Zugriff auf die Loks, das Bw und auch Informationen zum Einsatz unmöglich. Alles war hier irgendwie strengsten verboten! Zum Schluß lief nur noch 41 1231-4 und es wurde regelrecht Jagd mit der Praktika auf diese Lok gemacht, sobald sie das Sperrgebiet verlassen hatte. Eine unvergessene Eisenbahnzeit anno 1985!

Auch von dieser Baureihe gibt es in HO seit Jahrzehnten kein zeitgemäßes Modell. Das alte, maßlich aber stimmige Piko Modell ist über 30 Jahre alt und heute nicht mehr einsetzbar, die Neuauflage von Fleischmann ist noch schlechter und in fast allen Details falsch, das teure Weinert Selbstbau-Modell stimmt in wichtigen Details auch nicht und das Fertig-Modell von MMC, basierend auf einer Weinert 03.10, übernimmt damit auch die Fehler von Weinert.

Da ich von der Industrie kein vernüftiges Großserienmodell im nächsten Jahrzehnt mehr erwarte (nur Gützold könnte das!), griff ich zum Selbstbau. Sehr schnell konnte ich über E-Bay usw. einige unvollständige/angefangene Weinert Bausätze preiswert erwerben und aus diesen entstehen nun vier Reko 41 .

Prototyp für den Serienbau war 41 1033-4. Diese wurde von mir auch 2x gebaut, da ich die groben Weinert Serienfehler erst am fertigen Modell bemerkte.

41 1033-4 war eine echte Altmärkerin und fast immer in Stendal beheimatet. Schon 1978 ging sie auf Abstellgleis und stand dann jahrelang desolat als Staatsreserve rum. Bedingt durch die Ölkrise in der DDR in den achtziger Jahren kam sie 1982 nochmals in Fahrt und wurde Oebisfelde zugeteilt. Noch im Januar 1985 konnte ich sie letztmalig schrottreif im Bauzugdienst antreffen.
Der Pflegezustand war immer recht desolat - von rot war nicht viel zu sehen. Genau so habe ich das Modell umgesetzt.

Serienfertigung der gelöteten Rahmen mit Unterschieden je nach Lok.

Grundlackierung mit Modell Master Farben. Die Rahmen sind verkabelt für Sound.

Die Weinert 41 1033-4 entsteht! Viele fehlende, otisch wichtige Leitungen habe ich zusätzlich angefertigt und verbaut.

Doch dann der Schock! Irgendwie stimmte im Frontbereich was nicht.
Die Neigung der Frontschürze ist viel zu flach und......

....das Mittelteil ist viel zu breit!

Ich war entsetzt von dieser Modellumsetzung durch Weinert.

Ein direkter Vergleich mit dem über 30 Jahre alten Umlauf der Piko 41 zeigte mir den richtigen Winkel und brachte mich auf die Idee diesen hier auch zu verwenden.

Der Umlauf war schnell und preiswert im Netz besorgt, denn die alte Piko 41 will keiner mehr haben.

Also die Lok nochmals zerlegt und den Piko Umlauf angepasst, was problemlos geht. Nun stimmt die Optik und das DR typische Gesicht ist vorhanden.

Ab diesem Tag verwende ich nur noch diesen alten Umlauf bei meinen Umbauten.

28.02.2013

Die Lok ist fertig!

Vor genau 28 Jahren ging 41 1033-4 in Oebisfelde als vorletzte Reko 41 aus dem Rennen. Bei mir steht sie als Handarbeitsmodell nun wieder. Diese Lok dient bei mir als Prototyp, um Fehler bei weiteren Bausatzmontagen zu erkennen und weitere Modelle schneller und effektiver zu bauen! Der Farbzustand der Lok entspricht den letzten Einsatztagen beim Bw Oebisfelde.

 

Der Mischvorwärmer und der Sandkasten von Weinert wurden auch überarbeitet.

Der Farbzustand ist mehr als realistisch, auch wenn man dieses heute nicht mehr glaubt. Die früher immer bestens geputzten Oebisfelder Loks wurden zum Schluß nur noch abgefahren und gingen dann so in den Schrott.

 

Der Kessel wurde zuerst plan geschliffen um alle groben, unstimmigen Weinert Teile zu entfernen. Dann wurden dünne Kesselringe aus Abklebeband aufgebracht und unterlackiert. Schmierleitungen entstanden aus 0,2 mm Messingdraht und die großen Waschluckendeckel sind von MMC. Nur so wirkt ein langer Reko Kessel!

Fahrwerksseitig habe ich auch viele Stunden getestet, um dem Laufwerk eine betriebssicherheit zu entlocken. Nach Begrenzung des Seitenspiels der Kuppelachsen 1 und 4 und weiteren Veränderungen läuft das Modell.

 

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